Da noch vor Ende des Jahres 2023 die Umstellung von SD auf HD bei „ORF Sport+“ und „ATV“ ansteht, wollen wir nachfolgend den Unterschied der Formate erläutern und näher auf die SD-Abschaltung eingehen.
Zuerst eine allgemeine Erklärung was die verschiedenen Formate, in welchen ein Sender ausgestrahlt werden kann, ausmachen. Neben den über Satelliten am weitesten verbreiteten TV‑Sender‑Formaten „Standard Definition“ (deutsch: Standard-Auflösung) und „High Definition“ (deutsch: Hohe-Auflösung), wofür die Abkürzungen SD und HD stehen, gibt es unter anderem „Full High Definition“ oder „Ultra High Definition“. Dabei ist jedoch zu beachten, dass sich diese Art von Formaten rein auf die Auflösung, also die Anzahl der Pixel am Bildschirm, bezieht. Auch wenn es so wirkt als wäre „Auflösung“ ein vager Begriff, stimmt es in diesem Kontext nur bedingt. Es handelt sich um definierte Bereiche, mit deren Hilfe klar ist, von welchem Format die Rede ist. Somit ist deutlich, dass HD eine höhere Pixeldichte als SD aufweist.
Die Vielschichtigkeit der Formate zeigt sich bei „High Dynamic Range“, „Standardbildformat“ oder „Dolby Vision“. Derartige Formate betreffen die Bildqualität, also Kontrastwerte, Seitenverhältnisse des Bildschirms bzw. Lichtverhältnisse. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass die Formate bezüglich Auflösung zwingend zugeteilt sind. Denn die Ausstrahlung eines jeden Programms muss mit einer bestimmten Auflösung einhergehen. Andere, bereits genannte Formate, mit dem Zweck der Optimierung, können abhängig von Geräten und den Verbindungen zwischen diesen individuell ausgewählt werden.
Warum liegt nun der Fokus auf den Formaten SD und HD?
Dabei spielt die Empfangsart eine bedeutende Rolle. Abgesehen von Streaming gibt es Drei verschiedene Möglichkeiten, und zwar DVB-T (Antenne), DVB-C (Kabel) und DVB-S (Satellit) einschließlich aller weiterentwickelten Variationen. Wegen des breiten Angebots an Satelliten-Sendern, wurden die DVB-S Tuner bereits 2005 durch die verbesserte Version DVB-S2 abgelöst. Diese Version zeichnet sich durch eine maßgeblich schnellere Datenrate aus. Seither ist ein großes Angebot an TV-Sendern in besserer Qualität technisch einfacher zu realisieren. Viele Senderbetreiber nutzten diese Möglichkeit um Ihre Sender parallel sowohl in SD als auch HD auszustrahlen. Auch wenn es mit höheren Kosten verbunden war, zahlte es sich aus, weil Bedarf an beiden Formaten bestand. Die fortlaufende Verschiebung des Standards vom SD-Format zum HD-Format führt künftig zur Abschaltung der per Satellit verbreiteten SD-Sender. In weiterer Folge erfolgt die SD-Abschaltung auch bei anderen Empfangsarten.
Die kommenden Schritte im Zuge der SD-Abschaltung
Die ARD, eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt mit untergeordneten Landesrundfunkanstalten in ganz Deutschland, möchte die Abschaltung von Sendern in SD-Qualität bis Anfang 2025 vorgenommen haben. Ein derartiges Ziel ist äußerst realistisch, vor allem durch den bereits erfolgten Wegfall einiger SD‑Kanäle der ARD im November 2022. Beim ZDF, ebenfalls eine öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalt neben der ARD, wurde bisher keine Strategie zur Abwicklung des Wandels von Sendern in SD zu HD bekanntgegeben. Ebenso sind die Handlungen der privaten Betreiber diesbezüglich noch unklar. Faktoren für die unterschiedlichen Vorgehensweisen der Organisationen sind relativ eindeutig. Nämlich die finanziellen Möglichkeiten der Anstalten sowie die Reichweite bzw. Einschaltquoten der betroffenen TV-Kanäle. Weitere Einflüsse sind allenfalls die Verfügbarkeit von freien oder verschlüsselten Alternativen in HD aber auch gesellschaftsprägende Ereignisse wie Lockdowns, welche die Anzahl der Zuseher eines Senders steigen lassen können.
Auf Grund der großen Bedeutung deutscher Sender für den deutschsprachigen TV-Markt, streben sowohl private als auch öffentlich-rechtliche österreichische TV-Anbieter vermutlich eine ähnliche Entwicklung wie in Deutschland an. Die neuesten Gegebenheiten bestätigen den Verdacht, denn in Kürze sind jeweils ein privater und ein öffentlich-rechtlicher österreichischer TV-Kanal nur noch in HD-Qualität verfügbar.
Abschluss
Zuletzt noch der Hinweis, dass ein HD-fähiges Empfangsgerät unbedingt notwendig ist um Programme in HD-Qualität genießen zu können. Für den Fall, dass Ihr Empfangsgerät nicht HD-fähig ist, gibt es Alternativen im Webshop von Digikabel. Zusätzlich sind für einige Kanäle ein kostenpflichtiges Abonnement und ein Modul zur Entschlüsselung zwingend. Weiters sind jedoch keine Unannehmlichkeiten mit dem Wandel zu HD und der SD-Abschaltung verbunden. Schlussendlich sollte noch erwähnt werden, dass die anstehenden Veränderungen lediglich eine Verbesserung bieten.